In neueren Zeiten ist der Journalismus gleich von drei Seiten unter Druck geraten: Erstens hat er Finanzierungsprobleme bekommen, zweitens kann im Netz jeder schreiben (und fast jeder schreibt auch), drittens sieht er sich dem Verdacht ausgesetzt, mit dem Establishment zu klüngeln, wo und was immer das sei.
Wer will da noch Journalist sein? Schon etwas besser haben es Autoren, die zunächst längere Texte, so genannte Bücher, veröffentlichen und dadurch Expertise vorgeben. Auch ihre (kürzeren) Texte erscheinen dann bisweilen in Journalen.
Das Wort Schriftsteller hingegen erhebt, obschon seines altertümlich-handwerklichen Klangs, Anspruch auf mehr. Wo Autor ein wenig nach Sachbuch klingt, greift der Schriftsteller in den reichen Schatz der Kultur und fördert Nichtgewesenes zutage.
»Man erzählt, der Dichter Saint-Pol Roux habe jeden Tag, bevor er sich schlafen legte, an die Tür seines Landhauses von Camaret ein Schild hängen lassen, auf dem zu lesen war: DER DICHTER ARBEITET.« (Andre Breton)
Paul Celan, Todesfuge (gelesen vom Autor, © www.gedichte.vu)