Als Fachredakteur habe ich das Privileg, die Veränderung der Industrie durch die Digitalisierung fast aus erster Hand mitzuerleben. Noch unausgemacht ist, wie tiefgreifend der als »Industrie 4.0« apostrophierte Wandel tatsächlich ausfallen wird.
Berührt sind damit Fragen, die weit über den technischen Bereich hinausgehen: Was wird aus Menschen und Gesellschaften, denen durch die zunehmende Automatisierung mehr und mehr (Hand)Arbeit verloren geht? Und was passiert mit der Kreatur selbst, die dank Gadgets und Wearables zum analog-digitalen Zwischenwesen mutiert?
Traditionelle Fragen eigentlich – Heidegger sprach vom »Prothesengott«, Max Frisch vom »homo faber« –, die sich angesichts der disruptiven Digitalisierung jedoch neu stellen. Dabei hat die Beschäftigung mit technologischen Inhalten einstweilen den Vorteil des Rationalismus, wenn auch eines um gewisse Dimensionen verkürzten.